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Ihr Laserdrucker arbeitet für den Geheimdienst!

Ihr Laserdrucker arbeitet für den US-Geheimdienst!
Ihr Farb-Laserdrucker arbeitet für den Geheimdienst!!
Das ist leider kein Aprilscherz: Der Machine Identification Code (MIC) ist ein bestimmtes Muster aus gelben Punkten, das jeden Ausdruck eindeutig einem einzigen Farb-Laserdrucker oder -Kopierer zuordnen kann und das Datum und Uhrzeit des Ausdrucks sowie die Geräte-Seriennummer enthält. Über die offiziellen Vertriebswege kann ein Gerät anhand der Seriennummer recht gut zurückverfolgt werden. Tintenstrahldrucker, Schwarzweiss-Laserdrucker und sonstige Drucker sind soweit bekannt bisher (noch) nicht davon betroffen. Gefunden wurde der Gelbe-Punkt-Code bisher bei bestimmten (nicht allen) Geräten von Brother, Canon, Dell, Epson, Hewlett Packard, IBM, Konica Minolta, Kyocera, Lanier, Lexmark, Panasonic, Ricoh, Savin, Toshiba und Xerox. Die einzigen Hersteller, bei denen bisher (noch) nichts gefunden wurde sind Samsung und Oki. Die Electronic Frontier Foundation, welche die Ausdrucke analysiert hat, warnt jedoch, dass laut per Gerichtsbeschluss eingeklagten vorliegenden Regierungsdokumenten alle Hersteller von Laserdruckern von den Geheimdiensten zur Integration des Codes verpflichtet wurden. Die einzigen Druckerhersteller, die offiziell die Existenz dieser Codes zugeben, sind jedoch Xerox und Hewlett Packard, wobei der streng geheime Code bisher nur bei Xerox entschlüsselt wurde.
Die offizielle Begründung, dass mit diesem Code Dokumentenfälschungen und Falschgeld zurückverfolgt werden soll, scheint auf den ersten Blick plausibel. Da Geheimdienste sich allerdings mit beiden Themenfeldern nicht beschäftigen und es überhaupt gar keinen Grund gibt, diese Rückverfolgungsmöglichkeit nicht auch für gängigere Geheimdienst-Zwecke (z.B. um einen Whistleblower oder Spion zurückzuverfolgen oder die Quellen unbequemer Journalisten oder Aktivisten ausfindig zu machen) zu nutzen, erscheint diese Rechtfertigung mehr als fraglich - so wie sehr zweifelhafte Zensur- und Überwachungsmaßnahmen weltweit generell gerne mit dem Kampf gegen Terrorismus, Drogen und/oder Kinderpornographie begründet werden, um Bürgerrechts-Widerstand dagegen im Keim zu ersticken.
Findige Tüftler "missbrauchen" den Gelbe-Punkte-Code übrigens inzwischen sogar dafür, um geschredderte Dokumente wieder richtig zusammenzusetzen, die in winzige Schnippsel zerteilt wurden.

Weitere Quellen:
Wikipedia über den MIC
Unvollständige Geräteliste der Electronic Frontier Foundation, bei denen (k)ein MIC entdeckt wurde
Heise über den MIC
Der Chaos Computer Club über den MIC




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